Eine der häufigeren Unannehmlichkeiten, die Reisende in die Tropen und warmen Gefilde erfahren, sind Hautprobleme. Dies aus folgenden Gründen:
- oft generell schlechtere Sauberkeit
- ungewisse Wasserqualität
- warmes, manchmal auch feuchtes Klima
- grössere Verletzungsgefahr durch vermehrte Aktivität in den Ferien. Zum Beispiel Surfen, Schnorcheln, Tauchen, Trekken, Klettern, Reiten, Tierkontakte, Velofahren oder Mopedfahrern u.s.w.)
- Sonne, UV-Strahlen
- Insekten
- Parasiten
- höhere Risikobereitschaft
Es gilt, auch sehr kleine Verletzungen gut zu reinigen und zu beobachten. Die Reiseapotheke sollte so ausgerüstet sein, dass Infekte schnell und effizient selber therapiert werden können. Nebst den üblichen Verbandsmaterialien und einem farblosen Desinfektionsmittel gehören also auch eine gute antibiotische Crème und ein gutes modernes Notfall-Antibioticum in die Reiseapotheke. Letzteres wir dann genommen, wenn sich eine Wunde trotz sorgfältiger Wundpflege vergrössert, zu nässen beginnt, die Wundränder röter und schmerzhafter werden oder gar erste Zeichen einer Blutvergiftung (Lymphdrüsenschwellungen in der Region, Fieber, Schüttelfrost, Zunahme der Wundschmerzen) bemerkbar werden.
Allerlei Insekten können einem zu Schaffen machen. Dagegen sollte man gewappnet sein. Insektenschutzmittel, Salben und wenn das nicht genügend hilft auch Tabletten gegen Juckreiz. NICHT KRATZEN! Um das zu verhindern sind fast alle Mittel recht!
Pflanzen, Meeresflora und -fauna können zu diversen Hautreaktionen führen. Gut beobachten. Wenn die betroffenen Hautstellen nicht in nützlicher Frist abheilen ist ein frühzeitiger Therapieversuch wichtig. Selbstbehandlungen sind einer Arztkonsultation von ungewisser Qualität vorzuziehen. Man bedenke, dass die Gastgeber häufig arm und schlecht ausgerüstet sind. Zudem ist der helle Hauttyp für die Gastgeber oft ungewohnt, sieht anders aus und reagiert anders.
Last but not least: Die UV-Strahlung. Nebst einem Hohen Sonnenschutz soll auch bedacht werden, dass zusammen mit Hitze und Sonne unsere Haut auf diverse Substanzen aber vielleicht auch mechanische Belastung anders reagieren kann als zu Hause. Die Sonnenschutzmittel, die Sie vor Ort enthalten entsprechen nicht immer den Qualitätsansprüchen, die wir an solche Produkte stellen und werden vielleicht auch nicht so gelagert wie das eigentlich der Fall sein sollte. Also nehmen Sie die wichtigen Kosmetika lieber in genügender Menge von zu Hause mit.
Bestehen Hautprobleme auch noch nach der Reise, zeigen Sie sie möglichst bald einer fachkundigen Person
«Das Beste, was man von einer Reise mitbringen kann, ist die gesunde Haut.»
Tropische Dermatologie in der Praxis