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Ernährung

Der Reisedurchfall ist ein unangenehmer, aber leider häufiger Reisebegleiter. Durch ein angemessenes Ess- und Trinkverhalten in Ländern mit schwierigen hygienischen Bedingungen kann man sich aber recht gut schützen.

Lebensmittel

Altbekanntes in die Tat umsetzen: «Cook it, boil it, peel it or forget it!» («Koch es, brat es, schäl es oder vergiss es!»). Dies ist in Bezug auf die Verdauung sicher die wichtigste Regel, welche oft durch verführerische Angebote wie Eis, Salatbuffets, Crevetten-Cocktail und so weiter vergessen wird.

Der Reisedurchfall kann Sie mehr als drei wertvolle Ferientage kosten. Also: keine Salate, keine Crèmen, keine Mayonnaisen, keine Eiswürfel; nichts, was nicht frisch gekocht ist und heiss serviert wird. Besonders heikel sind hierbei Meeresfrüchte und tierische Produkte.

Getränke

Denken Sie auch daran, dass Sie bei Hitze mehr Flüssigkeit zu sich nehmen sollten als zu Hause. Nehmen Sie auf jeden Ausflug eine Flasche Trinkwasser mit. In Drittweltländern ist es häufig schwierig, sauberes Wasser zu erhalten. Zur Wasserreinigung eignen sich speziell für Reisende gefertigte Wasserfilter (Filopur, Katadyn etc.) und/oder Wasserdesinfektionsmittel (z.B. Micropur forte etc.). Frisch zubereiteter und heiss servierter Tee sowie Getränke aus versiegelten Flaschen und Dosen sind unbedenklich.

 

Durchfall  / Reise-Diarrhoe

Waschen Sie die Hände vor dem Essen mit Seife und vermeiden Sie dabei öffentliche Handtücher.

 

Was tun, wenn es Sie erwischt hat?

Sobald Durchfall einsetzt, muss die verlorene Flüssigkeit (mind. 3 Liter pro Tag) in kleinen Portionen von wenigen Schlücken ersetzt werden, bei länger andauerndem Durchfall auch das verlorene Salz. Dies gilt besonders für die Tropen und Länder mit warmem Klima. Dazu eignen sich Getränke aus versiegelten Flaschen, heisse Getränke, Suppen oder von Ihnen selbst aufbereitetes Trinkwasser. Zusätzlich können Sie ein Mittel gegen Durchfall (z. B. Loperamid, Imodium usw.) einnehmen. Dies lindert die Symptome und Sie können Ihre geplanten Reiseaktivitäten fortsetzen. Da diese Mittel die Ursache nicht behandeln, sollten sie nicht länger als zwei Tage eingenommen werden.

Um aggressivere Keime handelt es sich offensichtlich bei:

Durchfall mit Fieber, Blut im Stuhl, länger andauerndem Durchfall (mehr als 3-5 Tage), starken Bauchkrämpfen

In diesen Fällen sollten Sie nicht zögern und sich unverzüglich mit einem Antibiotikum, das Sie selber mitgenommen haben, behandeln. Sie dürfen auf keinen Fall das durchfallhemmende Mittel einfach weiter einnehmen!!

Kinder und Durchfall

Kinder sind sehr viel empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust als Erwachsene. Bei Kindern muss besonders gut darauf geachtet werden, dass genügend Wasser, Salz und Zucker zugeführt wird.

Flüssigkeitsersatzlösung

Im Handel sind diverse Produkte erhältlich z. B. Elotrans®, Normolytoral®, Oralpaedon® usw. Sie können aber auch selber eine Ersatzlösung zubereiten: Geben Sie auf 1 Liter sauberes Trinkwasser (Mineralwasser ohne Kohlensäure, gefiltertes oder abgekochtes Wasser) 8 Teelöffel Zucker, 1 gestrichenen Teelöffel Salz und etwas Fruchtsaft (z. B. Orangensaft) aus einer verschlossenen Verpackung und – falls vorhanden – ¾ Teelöffel Backpulver hinzu.

Empfohlene Flüssigkeitsmengen für Kinder unter 2 Jahren: ¼ bis ½ Tasse; für Kinder im Alter von 2-10 Jahren: 1 Tasse nach jedem flüssigen Stuhlgang in kleinen Schlucken vorsichtig verabreichen. Achtung: Versuchen Sie nicht, zu viel Flüssigkeit auf einmal zu verabreichen, da dies zu Erbrechen führen kann.

Achtung: Die Impfung gegen Typhus (Vivotif®) und Reisedurchfall/Cholera (Dukoral®) schützt Sie nicht vor allen Erregern des Reisedurchfalls, insbesondere nicht vor Parasiten.

Generell empfiehlt sich, immer und überall Trinkwasser bei sich zu haben, welches Sie unter Umständen selbst desinfiziert oder gefiltert haben.

 

Zuhause gesund, in den Tropen nicht zu empfehlen: frischer Salat